Vielerlei Volk fand sich wieder einmal in Tydal um den
Tempel der Weisheit und den Feuerländer ein, nachdem der Kelch in
die Hände von Soris Silvia, der Priesterin der Weisheit, zurückgekehrt
war. Doch hatte sich einiges verändert: Innocenz Pontifex Maximus
hatte als neuer Priester die Position des Mediums der Götter eingenommen
und regierte mit eiserner Hand das einfache Volk. Ein Müller wurde
des Mordes an Soris Silvia beschuldigt, die Tydal vor einiger Zeit verlassen
hatte. Darüber hinaus machten immer wieder Wolfswesen die Umgebung
unsicher. Und in der Bevölkerung wurden langsam Stimmen laut und Schmierereien
an den Wänden besagten: Nieder mit dem Klerus!
Die Stadt Portigat, in deren Einflußbereich Tydal
liegt, hatte für dieses Wochenende eine Delegation von Akademiemagiern,
die das offensichtliche Dimensionstor für Luparus und seine Wölfe
ein für alle Mal verschließen sollten, entsandt. Doch das Ritual
endete in einem Fiasko. Anstatt das Tor zu schließen, öffneten
sich überall in der Umgebung Risse, die Luparus ermöglichten,
immer neue Scharen von Wölfen in diese Ebene zu bringen. Glücklicherweise
stieß man recht bald auf einen Teil einer langen Schriftrolle mit
Hinweisen auf ein Ritual, durch das diese Risse wieder verschlossen werden
konnten. Im Tempel befanden sich zwei Teile dieser Schriftrolle, eine Delegation
der Has’Burrach Elfen und eine Gesandtschaft Sarkari und Kurszulpriester
aus Ta’Eldron, die am selben Abend vor Ort angekommen waren, konnte Hinweise
auf die nächsten beiden geben, so daß es im Laufe des
Waschtages möglich war, die vier Elementarebenen zu betreten und dort
einen weiteren Teil zu erbeuten. Die letzte mußte aus der Wolfsdimension
geholt werden, in die Calandra, die Druidin der Has’Burrach, von einem
Vampirlord verschleppt worden war. Leider vergaßen die mutigen Recken
bei ihrer Suche nach der Schriftrolle die arme Calandra in der Dimension
von Wolf, wo sie nun auf alle Ewigkeit die Qualen seiner Folter erdulden
muß. Trotz aller errungenen Schriftrollen und aller Vorbereitungen
kam es dennoch zu Unruhen und Unsicherheiten zwischen dem anwesenden Volk:
Es gingen Gerüchte um, man habe nicht alle Schriftstücke und
es wurden einige Delegationen entgegen allem Verstand verdächtigt,
die ihrige nicht zur Verfügung gestellt zu haben. So wurde mit dem
Ritual erst viel zu spät begonnen, und zu allem Überfluß
tauchte auch noch Luparus mit einer Horde von Wölfen auf, um – den
Sieg vor Augen – das Ritual zu stören. Es kam wie es kommen mußte:
die Horden der Wölfe vertrieben die Leute, die sich nicht Wolf beugen
wollten, und das Ritual konnte nicht zu Ende geführt werden. Seit
dieser Zeit liegt das Wirtshaus und der Tempel, der inzwischen bis auf
die Grundmauern niedergebrannt ist, in einer Einöde und nur das Heulen
der Wölfe unterbricht zuweilen die Stille.
Und so scheinen die Vertreter der Volksfront von Carestria
am Ende doch ihr Ziel erreicht zu haben. Der Tempel in Schutt und Asche,
der Hohepriester und sein Stellvertreter tot, die anderen vertrieben, doch
haben auch sie selbst ihre Heimat verloren. Und die Wölfe regieren
nur ödes Land, wo sie doch Macht und Einfluß bei den Menschen
wollten....Vielleicht doch ein glücklicher Wink des Schicksals? |