Tanebria VI - Abschied von Tydal
 

Vielerlei Volk fand sich wieder einmal in Tydal um den Tempel der Weisheit und den Feuerländer ein, nachdem der Kelch in die Hände von Soris Silvia, der Priesterin der Weisheit, zurückgekehrt war. Doch hatte sich einiges verändert: Innocenz Pontifex Maximus hatte als neuer Priester die Position des Mediums der Götter eingenommen und regierte mit eiserner Hand das einfache Volk. Ein Müller wurde des Mordes an Soris Silvia beschuldigt, die Tydal vor einiger Zeit verlassen hatte. Darüber hinaus machten immer wieder Wolfswesen die Umgebung unsicher. Und in der Bevölkerung wurden langsam Stimmen laut und Schmierereien an den Wänden besagten: Nieder mit dem Klerus!
Die Stadt Portigat, in deren Einflußbereich Tydal liegt, hatte für dieses Wochenende eine Delegation von Akademiemagiern, die das offensichtliche Dimensionstor für Luparus und seine Wölfe ein für alle Mal verschließen sollten, entsandt. Doch das Ritual endete in einem Fiasko. Anstatt das Tor zu schließen, öffneten sich überall in der Umgebung Risse, die Luparus ermöglichten, immer neue Scharen von Wölfen in diese Ebene zu bringen. Glücklicherweise stieß man recht bald auf einen Teil einer langen Schriftrolle mit Hinweisen auf ein Ritual, durch das diese Risse wieder verschlossen werden konnten. Im Tempel befanden sich zwei Teile dieser Schriftrolle, eine Delegation der Has’Burrach Elfen  und eine Gesandtschaft Sarkari und Kurszulpriester aus Ta’Eldron, die am selben Abend vor Ort angekommen waren, konnte Hinweise auf die nächsten beiden geben, so daß es  im Laufe des Waschtages möglich war, die vier Elementarebenen zu betreten und dort einen weiteren Teil zu erbeuten. Die letzte mußte aus der Wolfsdimension geholt werden, in die Calandra, die Druidin der Has’Burrach, von einem Vampirlord verschleppt worden war. Leider vergaßen die mutigen Recken bei ihrer Suche nach der Schriftrolle die arme Calandra in der Dimension von Wolf, wo sie nun auf alle Ewigkeit die Qualen seiner Folter erdulden muß. Trotz aller errungenen Schriftrollen und aller Vorbereitungen kam es dennoch zu Unruhen und Unsicherheiten zwischen dem anwesenden Volk: Es gingen Gerüchte um, man habe nicht alle Schriftstücke und es wurden einige Delegationen entgegen allem Verstand verdächtigt, die ihrige nicht zur Verfügung gestellt zu haben. So wurde mit dem Ritual erst viel zu spät begonnen, und zu allem Überfluß tauchte auch noch Luparus mit einer Horde von Wölfen auf, um – den Sieg vor Augen – das Ritual zu stören. Es kam wie es kommen mußte: die Horden der Wölfe vertrieben die Leute, die sich nicht Wolf beugen wollten, und das Ritual konnte nicht zu Ende geführt werden. Seit dieser Zeit liegt das Wirtshaus und der Tempel, der inzwischen bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist, in einer Einöde und nur das Heulen der Wölfe unterbricht zuweilen die Stille.
Und so scheinen die Vertreter der Volksfront von Carestria am Ende doch ihr Ziel erreicht zu haben. Der Tempel in Schutt und Asche, der Hohepriester und sein Stellvertreter tot, die anderen vertrieben, doch haben auch sie selbst ihre Heimat verloren. Und  die Wölfe regieren nur ödes Land, wo sie doch Macht und Einfluß bei den Menschen wollten....Vielleicht doch ein glücklicher Wink des Schicksals?