Tanebria VII
 

An dem Dreiländereck zwischen dem Söldnerstaat Bahr, dem Kaskarischen Elfenreich und dem dunklen Reich Ta’Eldron liegt das kleine Fort Steveninghus. Das Fort ist allerdings schon lange keine militärische Einrichtung mehr, sondern nur noch eine Art Karawanenstation für die durchreisenden Händler und die wenigen Abenteurer, welche sich hierher verirren.
Das änderte sich jedoch schlagartig, als dort eine Entdeckung von besonderer Wichtigkeit gemacht wurde: In einem alten Ringwall, fast von Pflanzen überwuchert, lag eine mysteriöse, mit alten Schriftzeichen bedeckte Steinplatte, viel zu groß, um sie fortzutragen und viel zu magisch, um sie dort liegen zu lassen. So gewann der Ort plötzlich ganz immens an Bedeutung und die unliebsamen Nachbarn trafen in dem bisherigen Niemandsland plötzlich aufeinander.
Nicht daß die politischen Spannungen nicht schon für genug Ärger sorgen würden, nein, in ihrem Übereifer, das Geheimnis der Steinplatte zu enträtseln, erweckte schließlich ein Priester des Bahr einen grausamen Fluch, der auf diesem Ort lag. Hätte man nur auf die Warnungen des alten Echsenvolkes gehört anstatt sie einfach abzuschlachten, hätte sicher das Schlimmste vermieden werden können, aber so nahm das Schicksal schließlich seinen Lauf.
Die Toten, die an diesem Ort ruhten (es wahr eine alte Begräbnisstätte der Echsen), erhoben sich aus ihren geschändeten Gräbern und begannen ihren Rachefeldzug gegen die, die sie in ihrer Ruhe gestört hatten. Es schien beinahe zwecklos, die Untoten aufhalten zu wollen, denn es gab derer entsetzlich viele und jeder, der niedergeschlagen wurde, stand bald wieder auf.
Schließlich unternahmen die letzten lebenden Echsen einen verzweifelten Versuch, sich mit den anderen Völkern zu verständigen und gewannen schließlich das Vertrauen der Elfen.
Von den Echsen erfuhren die Elfen schließlich, daß dieser Fluch seinerzeit ihre gesamte Zivilisation ausgelöscht hatte und nur die, die nicht in alle Himmelsrichtungen verstreut worden waren, hatten bis heute an diesem Ort ausgeharrt, um zu verhindern, daß sich das Unheil erneut zutrüge (was ja nun leider doch passiert war).
Man besann sich schließlich auf die alten echsischen Überlieferungen, die seinerzeit in sechs Steinplatten gemeißelt worden waren. Mit dieser Formel sollte man durch einen rituelles Spiel die Toten besänftigen können, und so gelang es schließlich mit viel Glück und Geschick, das Unheil gerade noch einmal abzuwenden.